Informationen und Texte wurden z. T. entnommen aus: “Jüdisches Hechingen” von Otto Werner, Hrsg. Verein Alte Synagoge, sowie den Erklärungen von Johanna Werner anläßlich einer Stadtführung zum gleichen Thema.

Die ehemalige Synagoge in der Goldschmiedstraße stammt aus dem Jahr 1767. Die äußere Fassade im neoklassizistischen Stil erhielt die Synagoge 1881, die Umgestaltung im Innern erfolgte auch in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. In der Reichskristallnacht 1938 wurde die Synagoge im Innern brutal zerstört, Fenster und Türen hat man vernagelt.

 

 

 

1979 wurde das vom Verfall bedrohte Gebäude als Kulturdenkmal ausgewiesen, die Renovierungen begannen 1983 und kosteten rund 800.000 Euro. Am 19. November 1986 konnte die Synagoge neu eröffnet werden. Seither führt der Verein “Alte Synagoge Hechingen e.V.” in den wundebar restaurierten Räumlichkeiten der Würde des Hauses angemessene Veranstaltungen wie z. Bsp. Konzerte und Vorträge durch. Auf der Empore befindet sich eine ständige Ausstellung über die Geschichte der Hechinger Judengemeinde.

Am 18. März 2003 ist die Alte Synagoge wieder zum jüdischen Gotteshaus geworden. Landesrabbiner Nethanael Wurmser feierte zusammen mit annähernd 40 Juden aus der ehemaligen Sowjetunion den ersten Jüdischen Gottesdiens seit 1938.

Weitere Informationen: www.alte-synagoge-hechingen.de ,
Kontakt sowie Führungen: info@alte-synagoge-hechingen.de

Denkmal für die Hechinger Juden

Rechts der Synagoge befindet sich das ehemalige Jüdische Schul- und Gemeindehaus, das Haus links gehörte Elias Moos, einem Großhändler für Häute und Felle. Vor der Synagoge auf der Straße befindet sich  ein Denkmal für die Hechinger Juden, das auf der gegenüberliegenden Straßenseite an einer Betonmauer endet. Das Denkmal zitiert die 3. Strophe Hyperions Schicksalsliedes von Hölderlin (1798) und schließt mit 4 Jahreszahlen auf einer Betonmauer:
- 1435: erste urkundliche Erwähnung von Juden in Hechingen
- 1546: erste Synagoge in Hechingen nachgewiesen
- 1938: Zerstörung der Synagoge in der Reichskristallnacht
- 1942: Deportation der letzten Hechinger Juden

Hyperions Schicksalslied von Friedrich Hölderlin 1798:
Doch uns ist gegeben auf kleiner Stätte zu ruhn. Es schwinden, es fallen die leidenden Menschen blindlings von einer Stunde zur anderen, wie Wasser von Klippe zu Klippe geworfen, jahrlang ins Ugewisse hinab.

Innenraum mit Tora-Nische und Lesepult
früher stand hier der Schrein mit den Tora-Rollen

Die Gallerien wurden in den Jahren 1850-52 eingebaut, die Decke stellt das Himmelsgewölbe dar.

Blick zum Eingang der Synagoge

Ständige Ausstellung zur Geschichte der Hechinger Juden auf den Gallerien

Das Rundfenster befindet sich oberhalb der Tora-Nische, zeigt im Zentrum den Namen Jahwes und die Flammen des brennenden Dornbusches.

Fenster links und rechts der Tora-Nische

Fenster unterhalb der Gallerien

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